Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau
Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau wurde 1740 in Dessau geboren. Seine Kindheit und Jugend stand ganz im Zeichen der militärischen Erziehung, die sein Großvater, der „Alte Dessauer“, für ihn vorgesehen hatte. 1767 heiratete er auf Vermittlung von Friedrich dem Großen Luise Henriette Wilhelmine von Brandenburg-Schwedt. Es folgte seine Grand Tour durch verschiedene Länder Europas. Zurück in seinem Fürstentum, revolutionierte er das Bildungswesen. So wurde in Dessau das Philanthropin gegründet. Auch reorganisierte er das Armen- und Gesundheitswesen. Andersgläubige waren immer willkommen und die Literatur und die Künste florierten. Ein Theater und Konzertwesen etablierte sich und die „Buchhandlung der Gelehrten und Künstler“ mit einer Verlagskasse wurden gegründet. Fürst Franz förderte das regionale Handwerk und setzte sich für eine Modernisierung landwirtschaftlicher Methoden ein. Tatsächlich war er damit so erfolgreich, dass er als Vorbild für viele seiner Zeitgenossen fungierte und immer wieder hoher Besuch eintraf, um sich vor allem im landwirtschaftlichen Bereich fortzubilden. Zusammen mit seinem Wegbegleiter und Freund Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff schuf er das Gartenreich Dessau-Wörlitz, den ersten englischen Landschaftsgarten Europas. Der Fürst war ein Verfechter der Aufklärung und ein Anhänger Rousseaus. Sein Fürstentum galt als Musterstaat der Aufklärung und zog viele Zeitgenossen in seinen Bann. Er starb 1817 in Dessau im Luisium.
Das Gartenreich Dessau-Wörlitz
Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau schuf gemeinsam mit seinem Wegbegleiter und Freund Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff das Gartenreich Dessau-Wörlitz, den ersten englischen Landschaftsgarten in Europa.
"Hier ists unendlich schön", schwärmte bereits Goethe, als er den vor 250 Jahren angelegten Landschaftspark Wörlitz besuchte, den größten und ersten Teil des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches. Bald darauf sollte ganz Europa das nach englischem Vorbild erbaute Gartenreich bewundern. So auch die damalige Bevölkerung. Dank der aufklärerischen Ideen des amtierenden Fürsten und Begründer des Gartenreiches, Leopold III. Friedrich Franz, wurden ihnen erstmals fürstliche Gartenanlagen zu Bildungszwecken zugänglich, darunter das Georgium, Luisium und der Waldpark Sieglitzer Berg. Bemerkenswerte Alleen, Deichwege und Sichtachsen verbinden sie bis heute mit den älteren Anlagen in Oranienbaum und Mosigkau und lassen sie zu einer schier unendlichen Parkanlage verschmelzen.