Friedrich Schneider

Herzoglich-Anhaltischer Kapellmeister in Dessau (1786–1853)
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Friedrich Schneider

Wichtigster Motor des Dessauer Musiklebens im 19. Jahrhundert war wohl Friedrich Schneider (1786–1853), der 1821 als Herzoglich-Anhaltischer Kapellmeister in die Muldestadt berufen wurde. Er war für die Hofkapelle, das Theater, den Singechor und viele andere Bereiche zuständig, die er mit großer Begabung und noch größerem Fleiß ausfüllte. 

Noch mehr hervorzuheben ist jedoch seine „Dessauer Musikschule“, die sich viele Jahre lang bester Blüte erfreute und erst durch die Gründung von Mendelssohns Konservatorium 1843 in Leipzig gegenüber der Konkurrenz den Kürzeren zog. Schneiders Musikschule ist entscheidend, weil hier der Keim gesetzt wurde für eine regionale, ja eine anhaltische Musiktradition. Die Ausbildung, die Schneiders Schüler genossen, strahlte aus nach ganz Anhalt, wo die Musikpflege fortan nicht mehr dem Zufall überlassen war. Anhaltische Gewächse waren die Kapellmeister Eduard Thiele (1812-1895), August Klughardt (1847–1902) und der Herzogliche Hoforganist Richard Bartmuß (1859–1910).