Johann Friedrich Naumann

Begründer der Ornithologie (1780 - 1857)
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Johann Friedrich Naumann

Der aus Ziebigk bei Köthen stammende Naumann gilt als Begründer der Vogelkunde in Mitteldeutschland. Er war mit einem großen künstlerischen Talent gesegnet, was seine Vogelkundebücher eindrücklich bezeugen. Nicht nur sein zeichnerisches Talent, auch seine literarische Begabung wird hier deutlich. Naumann aquarellierte, zeichnete und druckte. Seine Vorlagen waren nicht, wie damals üblich, die Tierpräparate der einzelnen Arten, sondern er malte direkt in der Natur. Trotzdem erstellte er, mit Hilfe seines Bruders, im Laufe seiner Wirkungszeit eine Sammlung mit über 1.300 Vogelpräparaten. Diese verkaufte er 1821 an Herzog Ferdinand von Anhalt-Köthen und fungierte fortan als Kurator der Sammlung. Die Sammlung wurde im Köthener Schloss untergebracht, wo sie bereits ab 1835 der Öffentlichkeit zugänglich war und es bis heute ist. Kurz vor seinem Tod, am 15. August 1857, beeinträchtigte ein Augenleiden seine Arbeit. Begraben ist Johann Friedrich Naumann in Prosigk nahe Köthen. Er hinterlässt neben dem imposanten zwölfbändigen Werk „Die Naturgeschichte der Vögel Deutschlands“ weitere Werke.

Naumann-Museum im Köthener Schloss

Im Ferdinandbau des Köthener Schlosses befindet sich heute noch immer das Naumann-Museum. Herausragend ist die seit dem frühen 19. Jahrhundert (Biedermeierstil) nahezu unverändert erhaltene Vogelsammlung, die in 113 originalen Vitrinen untergebracht ist.
Ausgestellt wird auch der künstlerische Nachlass, der Naumann als einen der bedeutendsten Naturmaler des 19. Jahrhunderts kennzeichnet. Bereits die Zeichnungen des 10-jährigen lassen ein künstlerisches Talent erkennen, das später meisterhafte Aquarelle und Kupferstiche von Vögeln, Pflanzen, Landschaften und Porträts schaffen wird.
Ergänzt wird die Ausstellung durch persönliche Gegenstände, wie Jagd- und Fanggeräte, Zeichenwerkzeuge, Kleidung und Familienporträts.

Im Naumann-Museum Köthen befindet sich damit ein weltweit einmaliges Gesamtwerk eines Naturwissenschaftlers das noch am Originalstandort existiert – seit 2015 eingetragen als „National wertvolles Kulturerbe“ der Bundesrepublik Deutschland.

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Schlosshof Köthen

Schloss Köthen

Das Köthener Schloss beherbergt vor allem die Museen, das Historische Museum mit der Bachausstellung und der Erlebniswelt deutsche Sprache, das Naumann-Museum und die Prähistorische Sammlung mit der Ausstellung "Abenteuer Archäologie". 

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