Schloss und Park Mosigkau
Die Lieblingstochter des Fürsten Leopold I. von Anhalt-Dessau, Anna Wilhelmine, ließ ab 1752 das Schloss Mosigkau errichten. Erste Entwürfe dafür stammen vermutlich vom Architekten des Schlosses Sanssouci: Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff. Auch die unverheiratete Prinzessin hat selbst mit viel Geschick und Einfühlung das Haus mit ausgestaltet. Höhepunkt des Rokoko-Ensembles ist der Gartensaal. Er enthält eine der seltenen, nahezu vollständig erhaltenen sogenannten barocken Gemäldehängungen Europas. Darunter sind beachtliche Werke hauptsächlich flämischer und holländischer Meister, u. a. von Anthonis van Dyck, Peter Paul Rubens oder Jan Brueghel d. Ä.
Die Prinzessin nutzte ihren Sommersitz, um die vom Arzt verordneten Kuren mit Spa-Wasser, Kräutern und viel Bewegung durchzuführen und empfing oft Besuch. Ein Aufenthalt in Mosigkau mit Diners, Promenaden und Kunstgenuss war nach Überlieferung stets ein besonderes Erlebnis, das sich auch die heutigen Besucher nicht entgehen lassen sollten.
Nach dem Tode der Schlossherrin im Jahr 1780 wurde ihrer Verfügung entsprechend im Schloss ein Stift für adlige unverheiratete Frauen eingerichtet, das bis 1945 bestand.