Insel Stein mit der Villa Hamilton
Die Insel entstand von 1788 bis 1794 im Auftrag des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau als Reiseimpression nach dem Besuch in Neapel. Noch heute weckt sie mit dem Vulkankegel, ihren Grotten und Gängen, dem Theater, einem Columbarium und den Tempeln des Tages und der Nacht die Entdeckerlust bei den Besuchern. Auch an diesem Ort ist die pädagogische Absicht des Fürsten gut nachvollziehbar. Hier versuchte er, eine Vorstellung von neapolitanischer Topographie, zeitgenössischer italienischer Architektur, aber auch durch die Anpflanzung von Feigen, Agaven und lombardischen Pappeln von der dortigen Vegetation zu vermitteln.
Die am Fuße des künstlichen Vulkans errichtete Villa Hamilton zählt gewiss zu den reizvollsten klassizistischen Bauwerken in Deutschland. Sie entstand als ein Freundschaftsmonument für den britischen Diplomaten, Antikensammler und Geologen Sir William Hamilton. Mit ihm gemeinsam hatte Fürst Franz den Vesuv bestiegen. Das Innere der Villa mit ihren reich ausgestatteten, vollständig restaurierten Räumen erinnert an die Grand Tour des Fürsten durch Italien und zählt zu den Meisterwerken des Architekten von Erdmannsdorff.