Katharina II. die Große

Eine Anhaltinerin wird Zarin in Russland (1729 - 1796)
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Gemälde von Katharina der Großen

Die Zarin Katharina II. stammt aus dem Geschlecht der Askanier. So wurde sie 1729 als Tochter von Fürst Christian August von Anhalt-Zerbst und Johanna Elisabeth von Holstein-Gottorf in Stettin geboren, wo ihr Vater preußischer Gouverneur war. Als ihr Großvater verstarb, trat ihr Vater Fürst Christian August von Anhalt-Zerbst sein Erbe an und die Prinzessin zog mit ihrer Familie nach Zerbst. Von hier aus begab sie sich im Jahre 1744 auf ihre Reise nach Russland, um dort Großfürst Peter Fjodorowitsch, den späteren russischen Kaiser Peter III., zu heiraten. Nach dem Tode ihres Gatten, um den sich vielerlei Legenden ranken, wurde sie Zarin von Russland. Sie verband ab 1763 eine enge Brieffreundschaft mit dem französischen Philosophen Voltaire, die bis zu seinem Tod 1778 andauerte. Während ihrer Regentschaft begann sie das Verwaltungs- und Justizwesen zu revolutionieren und erließ ein Toleranzedikt, welches die Duldung jeder Religion festlegte - ausgenommen war jedoch der jüdische Glauben. Verdient machte sie sich besonders im Bereich der Volksbildung – so wurde während ihrer Regierungszeit fast in jeder Provinz eine Volksschule gegründet. Auch wenn sie keine Verfechterin der Leibeigenschaft war, sah sie sich durch ihren Regierungsantritt dem Adel verpflichtet und führte daher keinerlei Maßnahmen durch, die eine Besserstellung der Bauern gebracht hätte. Dieser Umstand führte während ihrer Regentschaft zu mehreren Bauernaufständen.
Sie starb 1796 nach 34jähriger Regierungszeit in St. Petersburg.

Katharina die Große - Route

Die touristische Route "Katharina die Große" mit ihren 10 Stationen inmitten von Zerbst, der deutschen Heimatstadt der einstigen russischen Zarin, ist bundesweit einmalig. Sie verbindet die Geschichte der großen Persönlichkeit Katharinas mit der Historie ihrer Heimatstadt und der ihrer Familie. Während der Führung auf der Route wird über ihr Leben, Wirken und ihre Persönlichkeit berichtet. Unterwegs werden Sehenswürdigkeiten wie das überlebensgroße Denkmal aus Vollbronze, die ehemalige hochfürstliche barocke Reitbahn oder die Hof- und Stiftskirche St. Bartholomäi besucht.

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Frau im Kostüm von Katharina der Großen sitz an einer langen Tafel im Schloss Zerbst

Zerbst/Anhalt

Zwischen Elbe und Fläming gelegen, etwa 20 km von der Bauhausstadt Dessau-Roßlau entfernt, blickt Zerbst auf eine 1000jährige bewegte Geschichte zurück. In der ersten reformierten Stadt Anhalts wuchs Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst, die spätere „Katharina die Große“, im Schutze imposanter Schlossmauern auf und der damalige Hofkapellmeister Johann Friedrich Fasch verhalf der Stadt auch musikalisch zu Ruhm und Ehre.

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