Melanchthonhaus
Der Ausstellungsteil im Neubau ist ganz dem Werk und der Wirkung Melanchthons gewidmet. Hier werden Handschriften, Drucke, Gemälde und Büsten ausgestellt. Einige der Exponate wurden bisher noch nie öffentlich präsentiert, darunter eine originale Gehaltsquittung des Professors oder die erste Stadtgeschichte Wittenbergs, die Melanchthon handschriftlich verfasste. Werke und Briefe Melanchthons und seiner Zeitgenossen, wie etwa die folgenreiche Schrift „Confessio Augustana“, das Augsburger Bekenntnis von 1530, stehen in den Kontexten der Reformationstheologie und der Entwicklung des Protestantismus. Eines der zentralen Exponate ist ein überlebensgroßes Porträt Melanchthons von Lucas Cranach dem Jüngeren, das für die Ausstellung aufwendig restauriert wurde.
Auch an unsere kleinen Gäste wurde gedacht. So sind Elemente in die Ausstellung integriert, die speziell für Kinder und Jugendliche entwickelt wurden. Die Kinder erhalten am Eingang einen gusseisernen Schlüssel, der ihnen Zugang zu Truhen und Schränken mit versteckten Spielen verschafft und auch verborgene Medienstationen aufschließt, die sich speziell an Kinder wenden. Der komplexe historische Stoff der Reformationsgeschichte wird aus der Perspektive von Magdalena, Melanchthons zehnjähriger Tochter, erzählt. Sie führt grafisch-bildlich und mit ihrer Stimme durch die Ausstellung und gibt Auskunft über die Lebens- und Arbeitsverhältnisse im Hause Melanchthon.
Der nach historischem Vorbild angelegte Kräutergarten hinter dem Haus – in dem ganz in der Tradition des kräuterkundigen Gelehrten auch Heilpflanzen wachsen – lädt Groß und Klein nach dem Besuch im Museum zum Verweilen ein.