Walter Gropius
Walter Gropius wurde 1883 in Berlin geboren. Nach dem Abbruch seines Architekturstudiums arbeitete er für Peter Behrens. 1910 machte sich Gropius selbstständig. Er entwarf Tapeten, Möbel, Autokarossen, sogar der Entwurf für eine Diesellok war unter seinen Arbeiten. Im Jahr 1919 trat Gropius die Nachfolge des belgischen Architekten Henry van de Veldes an der Großherzoglich-Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst in Weimar an. So übernahm er die Leitung der Hochschule für Bildende Kunst einschließlich der ehemaligen Kunstgewerbeschule und vereinigte diese als „Staatliches Bauhaus in Weimar“. 1925 zieht das Bauhaus nach Dessau. Hier wurden erste Prototypen hergestellt. 1926 entwarf Gropius das Bauhausgebäude in Dessau und wandte sich der Wohnfrage zu. Er trat für eine Rationalisierung des Baugewerbes ein und beschäftigte sich mit dem Massenwohnbau und entwarf die Meisterhäuser in Dessau-Roßlau und die Siedlung Dessau-Törten. 1928 gab Gropius sein Amt aufgrund von politischen Querelen als Direktor des Bauhaus Dessau auf. 1934 emigrierte er in die USA und unterrichtete als Professor an der Graduate School of Design der Harvard University. Er war häufig in Berlin, und entwarf im Rahmen der Interbau 1957 ein mehrgeschossiges Wohnhaus im Hansaviertel. Er starb 1969 in Boston.
Bauhaus und Meisterhäuser Dessau
Früher Schule und Werkstatt für moderne Möbel und Architektur, an der ein noch immer beliebtes Design und weltweite Klassiker wie der Freischwinger geschaffen wurden, ist das Bauhaus heute wieder ein lebendiger Ort der experimentellen Gestaltung, Forschung und Lehre aber auch ein lebendiges Museum.
Das Bauhaus Dessau ist, ebenso wie die Meisterhäuser in denen Künstler wie Paul Klee, Wassily Kandinsky und Lyonel Feininger lebten und arbeiteten, seit 1996 UNESCO-Welterbe.
In keiner Stadt hat das Bauhaus so nachhaltig gewirkt, wie in der seinerzeit blühenden Industriestadt an der Elbe, Dessau. Gropius legte durch den Bau des Bauhausgebäudes, der Meisterhäuser und weiterer Bauhausbauten, wie der Reihenhaussiedlung Törten, des Konsumgebäudes und des Arbeitsamts den Grundstein modernen Bauens in Dessau.
Heute befinden sich über 300 Bauhausbauten in der Elbstadt, die die moderne Architektur dieser Zeit präsenter denn je erscheinen lassen.