Wolfgang von Anhalt-Köthen
Wolfgang von Anhalt-Köthen war ein Verfechter der Reformation und trug maßgeblich zu deren Verbreitung bei. Er wurde im Jahre 1492 in Köthen geboren und übernahm bereits im Alter von 16 Jahren die Regierung seines Fürstentums. Im Jahre 1521 lernte er auf dem Reichstag zu Worms Martin Luther kennen, der ihn auf Anhieb für seine Überzeugungen gewinnen konnte. Mit Luthers Hilfe ließ Fürst Wolfgang von Anhalt-Köthen die Reformation in seinen Landesteilen Köthen (1525) und Bernburg (1526) einführen, die damit zum zweiten und dritten reformierten Land der Welt, nach dem Kurfürstentum Sachsen-Wittenberg, wurden. Wolfgang unterzeichnete wichtige Dokumente der Reformation, etwa das Augsburger Bekenntnis von 1530, wurde Mitglied des Schmalkaldischen Bundes und setzte sich für die Lehre Luthers ein. Als humanistisch geprägter Landesherr engagierte sich Wolfgang für das reformatorische Kirchen- und Schulwesen sowie die Armen- und Krankenpflege. Er gestaltete das Bernburger Schloss prägend um und hatte großen Anteil an der Entwicklung der Stadt Bernburg zur frühneuzeitlichen Residenzstadt. Er verstarb im Jahre 1566 in Zerbst.
Bernburger Leuchte
In Bernburg lies Fürst Wolfgang 1538/1539 auf der Bernburger Burg ein Haus errichten, welches ein einzigartiges Denkmal der Fürstenreformation darstellt. Die sogenannte "Bernburger Leuchte" besitzt ein besonderes Bildprogramm, so befinden sich auf der Schmuckfassade des Gebäudes Halbreliefs von askanischen Fürsten und jenen, die ihnen nahestanden und im Hinblick auf die Reformationsbewegung bedeutend waren. Dargestellt sind u.a. Johann Friedrich der Großmütige, Fürst Georg III. von Anhalt-Dessau, Fürst Joachim von Anhalt, Johann Ernst von Sachsen-Coburg, Herzog Philipp von Braunschweig, Kurfürst Joachim II. von Brandenburg und Kaiser Karl V.
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