Der Sachsenspiegel - die Grundlage der Rechtssprechung

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Sachsenspiegel in Reppichau

Die wichtigste hochmittelalterliche Rechtssammlung - der Sachsenspiegel - ("wer zuerst kommt, mahlt zuerst") wurde in Anhalt verfasst. Sein Urheber Eike von Repgow stammt vermutlich aus dem Dörfchen Reppichau zwischen Dessau und Köthen. Er verfasste zu Beginn des 13. Jahrhunderts im Auftrag des Grafen Hoyer von Falkenstein das erste mittelalterliche Rechtsbuch – eben jenen Sachsenspiegel. Darin systematisierte und vereinheitlichte er sowohl Land- als auch Lehnrecht, das bis zu jenem Zeitpunkt von Region zu Region verschieden war und als Gewohnheitsrecht unterschiedlich ausgelegt wurde.

Mit dem „Sachsenspiegel“ schuf Eike von Repgow ein bis dahin einzigartiges Zeugnis, das eine verbindliche Rechtssprechung ermöglichte und das Fundament für viele nachfolgende Rechtsbücher legte. In Anhalt, Thüringen und Holstein war es bis zur Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches im Jahr 1900 gültig.

Reppichau - das Eike von Repgow-Dorf

Das Kunstprojekt Sachsenspiegel in Reppichau ist ein Freilichtmuseum, das die Figuren der Bilderhandschrift des Sachsenspiegels zum Leben erweckt. Überall im Dorf lassen sich Plastiken, Wandmalereien oder Heerschilde finden. Das Informationszentrum am Dorfteich informiert über das Projekt.