WelterbeRadeln zu Luther
Die Route
Die einzelnen Lutherstätten in Sachsen-Anhalt lassen sich auch sehr gut mit dem Fahrrad erkunden. Statt auf der Pilgerroute zu fahren, können die nahegelegenen Radwanderwege genutzt werden. So fährt man von Lutherstadt Wittenberg auf dem Elberadweg über Coswig (Anhalt) und Wörlitz nach Dessau-Roßlau, wechselt hier auf den Flämingradweg über Zerbst nach Walternienburg und findet sich dort auf dem Elberadweg wieder. Dieser führt noch ein kurzes Stück bis in die kleine Stadt Aken, einem Kreuzungspunkt mit dem Europaradweg R1. Diesem kann westlich bis nach Köthen und Bernburg gefolgt werden. Der Saaleradweg verbindet die zwei Flussstädte Bernburg (Saale) und Halle (Saale). Auf einem kurzen Abstecher auf dem Saale-Harz-Radweg gelangt man nach Lutherstadt Eisleben und Mansfeld Lutherstadt.
Wieder in Halle (Saale) zurückgekehrt, folgt der einzige Abschnitt ohne ausgeschilderten Radweg in östliche Richtung durch das südliche Anhalt. Trotz deutlicher Erhöhung empfehlen wir die Tour auf den Petersberg, bevor es durch ländliches Gebiet nach Bitterfeld zum Großen Goitzschesee geht. Bitterfeld ist wieder ein Knotenpunkt mehrerer überregionaler Radwege wie dem Goitzschesee-Rundweg, der Kohle | Dampf | Licht - Radroute oder dem Mulderadweg. Letzterer führt in den naheliegenden Kurort Bad Schmiedeberg. Von hier aus leitet der Radweg Berlin-Leipzig durch die Dübener Heide zur letzten bedeutenden Lutherstätte in Kemberg und schließlich direkt zurück nach Lutherstadt Wittenberg.
Sehenswürdigkeiten entlang des Luther-Radweges
Lutherstadt Wittenberg
Auch wenn Wittenberg schon im 12. Jh. erstmalig erwähnt wurde, begann der Aufschwung erst mit dem Kurfürsten Friedrich dem Weisen. Zu Beginn des 16. Jh. ließ er hier eine Residenz errichten, gründete die Universität und holte somit Martin Luther nach Wittenberg. Mit seinem Thesenanschlag am 31. Oktober 1517 legte Luther den Grundstein für die evangelische Kirche und brachte damit Wittenberg zu Weltruhm. Bis heute können Sie an den Originalschauplätzen der Reformation Weltgeschichte erleben.
Durch Biosphäre und Fläming
Dessau-Roßlau
Dessau ist die ehemalige Residenzstadt Anhalts - das Reformfürstenrum des 18. Jh. Anhalt ist eng mit der Reformation verbunden. 1534 wurde in der Schlosskirche ST. Marien das evangelische Abendmahl gefeiert. In diesem Jahr entstand auch der Westflügel (Johannbau) des Dessauer Schlosses, in dem Luther einige Male zu Gast war. Auch die Entwicklungen des 20. Jh. in Dessau spielten eine große Rolle für die Religion - das Bauhaus, die Junkers Flugzeugwerke und die Industriebetriebe der Gründerzeit prägen bis heute das Stadtbild und haben maßgeblich zum Bekanntheitsgrad Dessaus beigetragen.
Zerbst/Anhalt
Zerbst blickt auf eine große Vergangenheit als wichtige Universitäts- und Residenzstadt zurück. Gerühmt mit dem Spruch "decus et ornamentum totius Anhaltinatus" (Zierde und Schmuck von ganz Anhalt) war sie mit ihren vielen Kirchen, Klöstern, Kapellen und anderen geistlichen Institutionen auch ein geistiges und theologisches Zentrum Anhalts.
Vom Recht zur Musik
Köthen
Der große Meister der Barockmusik Johann Sebastian Bach, der Begründer der modernen Homöopathie Dr. Samuel Hahnemann, der klassizistische Baumeister Christian Bandhauer, die Fröbel-Pädagogin Angelika Hartmann und viele andere mehr - sie alle haben in Köthen schaffensreiche Jahre verlebt. 1492 wurde hier Fürst Wolfgang geboren, der in Anhalt-Köthen die Reformation einführte, als zweites Land nach Kursachsen.
Entlang der Saale
Bernburg
961 erfolgte die erste Erwähnung Bernburgs als "civitas brandanburg". Durch die Saale geteilt in Berg- und Talstadt, entwickelte sich ein kulturelles und industrielles Zentrum. Das Herzogtum Anhalt-Bernburg bestand bis 1863. Viele Sehenswürdigkeiten machen die 1050-jährige Geschichte erlebbar.
Zu Luthers Bethlehem und Jerusalem
Lutherstadt Eisleben
Eisleben, eingebettet in die Hügellandschaft des östlichen Vorharzes, ist die geburts- und Sterbestadt Martin Luthers. Daher wird sie gelegentlich Bethlehem und Jerusalem des Reformators genannt. Im 15- und 16. Jh. entwickelte sich die Stadt vor allem durch den Abbau und die Verhüttung von Kupferschiefer zur bedeutendsten Stadt in der einst mächtigen Grafschaft Mansfeld. Die zweitgrößte Stadt im Landkreis Mansfeld-Südharz liegt im Harzvorland. Hier beginnt der "Lutherweg Eisleben", der die Lutherorte innerhalb von Eisleben mit 144 im Pflaster eingelassenen bronzenen "Lutherrosen" markiert und verbindet.
Mansfeld Lutherstadt
Die Stadt Mansfeld, etwa 35 km nordwestlich von Halle (Saale) trägt den Namenszusatz Lutherstadt, der darauf beruht, dass Martin Luther einen Großteil seiner Kindheit und Jugendzeit (1484-1497) im Ort verbrachte. Elternhaus, Schulgebäude und die Kirche St. Georg verweisen authentisch auf seine ihn prägenden Lebenswelten.
Halle und der nordöstliche Saalekreis
Halle (Saale)
Halle ist eine der ältesten Städte Mitteldeutschlands. Der Salzabbau ließ die Stadt schnell erblühen. Berühmte Museen wie die Stiftung Moritzburg, das Händelhaus und das Landesmuseum für Vorgeschichte befinden sich hier. Halle ist auch eine Stadt der Wissenschaft. Seit 1694 gibt es die Universität, Weltruf erlangten die 1698 erbauten Franckeschen Stiftungen.